PDA

Overload

Ein Overload ist ein Zustand mit völliger Reizüberflutung und Unfähigkeit, weitere Reize zu filtern.

Meltdown

Meltdowns sind Zustände, in welchen PDA/ASS-Betroffene die Kontrolle über sich verlieren.

Ein Meltdown ist meist die Folge eines Overloads. PDA-Kinder sind besonders gefährdet für Overloads. Meltdowns sind also Folge von einem „Überflutetwerden“. Sie werden angetrieben durch emotionale Überforderung und Angst. Sie sind als Panikzustand zu verstehen.

Betroffene sehen in diesen Zuständen keine Möglichkeit mehr, sich zu beruhigen oder zurückzuziehen. Die aufgestauten Reize brechen dann förmlich aus ihnen heraus. Meltdowns können über mehrere Stunden dauern.

Meltdowns können sich zeigen in:

  • lautem Schreien
  • Herumwerfen von Gegenständen
  • Zerstören von Gegenständen
  • Selbstverletzungen
  • Verletzungen von anderen, dies vor allem, wenn man ein Kind im Meltdown anfasst oder weiter auf das Kind einredet.

Die Betroffenen

  • stehen im Meltdown neben sich (zum Teil besteht ein dissoziativer Zustand). „Ihr Kopf macht das mit ihnen.“ Sie nehmen ihre Umwelt nur noch eingeschränkt wahr.
  • zeigen ein enorm hohes Angstlevel mit begleitenden körperlichen Symptomen wie Schwitzen, Übelkeit, Herzrasen.
  • weisen eine stark vermindere Fähigkeit auf, vernünftige Entscheidungen zu treffen (zumindest teilweise eingeschränkte Zurechnungsfähigkeit).

Ein Meltdown ist nicht dasselbe wie ein Trotzanfall!

Denn ein Trotzanfall ist zielorientiert. Das Kind will damit etwas Bestimmtes erreichen. Beim Trotzanfall will das Kind „ein Publikum“. Bei einem Meltdown braucht es im Gegenteil Ruhe. Beim Meltdown dienen die extremen selbsterzeugten Schmerzreize dazu, die innere, nicht beeinflussbare Überreizung zu überdecken.

Hilfreiches Verhalten von Drittpersonen beim Meltdown

  • Sicherstellen, dass das Kind und alle Anwesenden so gut wie möglich geschützt sind
  • Vermeiden von jeglichen weiteren Anforderungen
  • Weitmöglichste Reduktion von Kommunikation und Blickkontakt
  • Das Kind nicht anfassen und nicht für sein Verhalten beschimpfen
  • Ev. Validieren: „Ich weiß, dass Du wütend bist.“

Hilfreiches Verhalten nach dem Meltdown

  • Das Kind und die Beteiligten benötigen Zeit, um sich zu erholen. Manchmal geraten die Kinder nach dem Meltdown in einen Shutdown, also einen Zustand des völligen inneren Rückzuges oder Abschaltens.
  • Die Betreuer des Kindes sollten sich nach einem Meltdown fragen, wie man diesen Zustand der Überreizung hätte verhindern können.
  • Auch mit dem Kind kann man dies nach seiner Erholungsphase besprechen. Dies aber ohne Verurteilung!

Wichtig! Das Kind sollte für den Meltdown nicht bestraft werden. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch mit den Konsequenzen des Meltdowns leben muss, also z. B. zerstörtem Spielzeug. Ein Meltdown sollte immer ein Anlass sein, gemeinsam andere Strategien zu planen, was oft bedeutet, Anforderungen wieder zu reduzieren.

Shutdown

Auch der Shutdown ist eine Reaktion auf eine vorangegangene Reizüberflutung (Overload), nach der sich die Betroffenen sozusagen „abschalten“ und für die Umgebung nicht mehr ansprechbar sind. Ein Meltdown mündet relativ oft in einem nachfolgenden Shutdown.


Quellen